Nach den Morden von Paris:

Die Politik ist gefordert

Angesichts der tragischen Ereignisse vom 7. Januar liegt es uns am Herzen, unsere Traurigkeit und unser Unverständnis zum Ausdruck zu bringen. Die Gräueltaten der letzten Tage zielten auf diverse Werte unserer aufgeklärten Gesellschaft: Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und das freie Denken. Als Vertreter humanistischer und universeller Werte ist es für uns wichtig zu betonen, dass man jetzt nicht auf einfältige Denkmuster zurückgreift, um alles Fremdartige zu dämonisieren, allem voran die muslimische Gemeinschaft. Eine Spirale aus Gewalt und Gegengewalt wäre das Resultat und die obskuren Feinde der Freiheit hätten ihr Ziel erreicht, einen Keil in unsere Gesellschaft zu treiben und einen Kulturkampf anzuzetteln. Dennoch darf und muss trotzdem festgestellt werden, dass die Hintergründe der Tat extremistischen Ursprungs sind und entgegen vielen Bekundungen doch direkt mit Religion in Verbindung stehen.

Das Grundproblem liegt also bei der Religion selbst: ohne ihre Rigidität gäbe es auch keinen religiösen Fanatismus und keine religiös motivierten Morde. Dieses Problem ist keinesfalls auf den islamistischen Terror beschränkt: wir sollten nicht vergessen, dass tagtäglich weltweit eine große Anzahl Menschen im Namen von diversen „Göttern“ verfolgt, gefoltert und/oder getötet werden.

Für viele Menschen beginnt jetzt eine Phase der Trauer, der Wut, der Fassungslosigkeit. Dass in einer derartigen Atmosphäre sowohl der Imam des Centre Culturel Islamique aus Mamer wie auch der Generalvikar der luxemburgischen Katholiken nicht davor zurückschrecken, die Morde von Paris auszunutzen, um in Luxemburg die Unantastbarkeit des vermeintlich „Heiligen“ weiterzutreiben, zeugt von einem ungeheuerlichen Zynismus. Aus Sicht von AHA sind dies jedenfalls sehr besorgniserregende Vorstöße. Die Politik ist hier gefordert, in Luxemburg solche Angriffe auf Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und das freie Denken im Keim zu ersticken. 

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2015-01-13_Paris_Charlie_DE.pdf