Wissen statt Glauben
Gegensätze zwischen Religion und Wissenschaft
Die Hauptgegensätze sind hier zusammengefasst:
Religion |
Wissenschaft |
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Fragestellung : WER (Gott) |
Fragestellung : WIE und WARUM |
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Heilige Bücher und Schriftlehren |
Wissenschaftliche Theorien, die eine Reihe von Phänomenen erklären. Die Axiome sind nur Werkzeuge, um ein bestimmtes Gebiet zu erkunden. |
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Dogma von der Auslegung der heiligen Texte konstruiert |
Durch umfangreiche Forschung ist die Theorie oft durch Deduktion oder induktiv konstruiert, um die Resultate zu erklären. |
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Dogmen sind unangreifbar. Sie trotzen der Entwicklung über mehrere Jahrhunderte oder verändern sich brutal durch Abspaltung einer neuen Glaubensgruppe. |
Eine wissenschaftliche Theorie ist niemals absolut richtig. Sie kann jederzeit durch ein einziges Experiment in Frage gestellt werden. |
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Das Absolute ist bekannt (durch göttliche Offenbarung). Wahrheiten sind ewig. |
Das Absolute ist dem Menschen unzugänglich. |
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Religion bringt Werturteile, die unantastbar definiert sind |
Das Wissen und die Werte sind relativ. Die ethischen Werte basieren auf Beobachtung und rationaler Analyse. |
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Der Mensch ist das Zentrum des Universums und ist die Krone der Schöpfung. |
Die Erde und die Menschen sind ein Staubkorn innerhalb des Universums. |
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Die Erkenntnis aus der Heiligen Schrift hat Vorrang vor allen anderen. |
Wissen ist objektiv. |
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Die meisten Religionen unterstützen im Allgemeinen die politische Macht vor Ort. |
Politisch neutral. |
Ist der Glaube nicht gut für die Gesundheit?
Es gibt pseudowissenschaftliche Studien die versuchen zu beweisen, dass mit Glaube oder Religion die Lebenserwartung steigt oder Heilung von Krebs zu verbessern ist.
Nicht der Glaube ist gut für die Gesundheit, sondern bestimmte Einstellungen, deren Folgen verschiedene positive Effekte erklären: Entspannung, Gelassenheit, weniger Stress usw.
Hier besitzt die Religion kein Privileg, denn andere philosophische Ansätze (Hedonismus, der Humanismus, die Suche nach Weisheit, Glück ...) oder andere säkularen Entspannungsmethoden erzielen dieselben Erfolge.
Hat Gott nicht Spuren in unserem Gehirn hinterlassen?
Eine neue Wissenschaft, die Neurotheologie, untersucht die Beziehung zwischen der Empfindung des „Göttlichen“ und der Funktionsweise des Gehirns. US-Forscher glauben, dass sie eine Verbindung zwischen Gebet und den Verlust der räumlichen Wahrnehmung und das Gefühl des Selbst identifiziert haben. Wenn die Grenzen zwischen dem Selbst und der physischen Umwelt verschwinden, fühlt sich der einzelne vereint mit etwas Größerem als sich selbst, einer religiösen Gemeinschaft, die Welt als Ganzes oder letztlich Gott.
Eine andere "Präsenz" zu fühlen, während es nichts herum gibt, ist kein Beweis, dass Gott da ist. Die Halluzinationen, die durch bestimmte Medikamente oder Träume verursacht werden, sind sehr ähnliche Empfindungen.
Tendiert das Problem in die andere Richtung, haben die Forscher tatsächlich bewiesen, dass die Korrelation zwischen Hirnaktivität und dem Fühlen des „Göttlichen“ oder Spirituellen nur zeigt, dass Gott ein Nebenprodukt unseres Gehirns war.
Der Urknall, ist er nicht das Werk eines Schöpfergottes?
Der Big Bang ist der Beginn, die große Explosion, die von einem unendlich kleinen Punkt an begonnen hat und sowohl die Zeit, den Raum als auch die Materie geschaffen hat, so wie wir sie heute erkunden können. Alle drei Komponenten haben sich verteilt und sind weiterhin auf Expansionskurs.
Obwohl diese Theorie außergewöhnlich schwierig zu entwickeln war, ist diese ausreichend robust und begründete das heutige Universum ziemlich präzise. Sie wird sicher überleben, bis eine neue umfassendere Theorie sie zu ersetzen weiß.
Natürlich haben eifrige Gläubige schnell versucht, dass ihre Religion die inhärenten Schwierigkeiten der Theorie erklären könnte, indem sie das Göttliche hinter dem Big Bang hervorzauberten. Gott der Schöpfer, eine helfende Hand, habe so unser Universum geschaffen. Nachher hätte er sich dann zurücklehnend, als Beobachter seine getane Arbeit betrachtend, anderen Dingen zugewendet.
Eines ist jedoch sicher. Die Theorie des Urknalls und die Tatsache, dass es eine Zeit Null gibt sind keine Beweise für die Existenz eines Gottes.
Ist "Gott" mit der Wissenschaft in unserer Gesellschaft vereinbar?
Gott saß einst auf einer Wolke über der Erde. Heute hat die Wissenschaft ihn an den Rand des Universums oder in eine andere Dimension als die unsrige geschoben.
In verschiedenen Ländern wie den USA, wo der Glaube an Gott ein Unterpfand der guten Bürgerschaft und Konformität und daher eine Voraussetzung für sozialen Erfolg ist, neigen manche Wissenschaftler die wissenschaftliche Forschung mit der Suche nach Gott gleichzusetzen.
So sehen wir auch eine Vielzahl von wissenschaftlichen Artikeln die versuchen, eine göttliche Hand hinter all den Fragen zu sehen ,die von der Wissenschaft bisher unbeantwortet blieben. Diese Tendenz wird vor allem von fundamentalistischen kreationistischen Kreisen geleitet und deren Forschung gegenfinanziert.
Evolution: heutiger Kenntnisstand
1. Im Erbmaterial DNA finden bei der Bildung der Samenzellen (Spermien und Eizellen) zufällige Veränderungen statt, die man Mutationen nennt.
2. Mutationen führen zu einer hohen genetischen Variabilität, die sich dann in verschiedenen äußeren Merkmalen zeigt (z.B. Fellfarbe).
3. Durch Natürliche Selektion, d.h. die nicht zufällige natürliche Auslese innerhalb der variablen Nachkommen, überleben die Individuen die am besten mit den lokalen Lebensbedingungen zurecht kommen (survival of the fittest) und geben so ihr Erbmaterial an die nachfolgende Generation.
4. Über viele – manchmal tausende – Generationen, also langsam und graduell, verändern sich so die Arten.
5. Die Isolation von Teilpopulationen ermöglicht die Entstehung von zwei oder mehreren Arten aus einer einzigen Art heraus, vorausgesetzt die Isolation der Teilbestände dauert lange genug an.