(Texte français ci-dessous)

 

„Selbst denken ist auch eine Wahl!“

Selwer denkenSelbst denken klingt selbstverständlich. In der Tat ist es heute nicht mehr verboten, und dennoch lässt die Religion nichts unversucht, um das freie Denken in all seinen möglichen Formen zu behindern und einzuschränken. Kinder werden quasi von Geburt an ungefragt in religiöse Schubladen gepresst, mündigen Bürgern soll die Selbstbestimmung verwehrt bleiben und als Begründung erklärt die katholische Kirche Luxemburgs: Maacht dat, wat HIEN iech seet!, also „Tut das, was ER euch sagt!“

 

Text des Clips: "Während Millionen von Jahren hat sich das Gehirn durch Evolution so entwickelt, dass es heute zu ganz erstaunlichen Leistungen fähig ist. Deshalb: nutze es sinnvoll! Selbst denken ist auch eine Wahl! Eine Mitteilung von AHA."

AHA ist daher der Meinung, dass das freie Denken auch heute noch verteidigt und gefördert werden muss. Deshalb sagen wir: Maach dat, wat Däi Gehier Dir seet!, also „Tu das, was Dein Gehirn Dir sagt!“. Denn es sind die erstaunlichen Denk-Leistungen unseres Gehirns, die den einzelnen Menschen und die gesamte Gesellschaft am Leben halten. Moderne Medizin und Technologie, naturwissenschaftliche Erkenntnisse, Demokratie, Menschenrechte und Kultur sind keine Geschenke eines „Gottes“, sondern Früchte des eigenständigen Denkens unzähliger Menschen.


Freies Denken in Gefahr

Noch heute ist eigenständiges Denken in vielen Regionen der Welt nicht selbstverständlich und gerät immer wieder seitens der Religion unter Druck, wie in Luxemburg aktuell durch das Motto „Maacht dat, wat HIEN iech seet!“ der diesjährigen Oktave. Dass die Menschen im Informationszeitalter, in dem das kritische Hinterfragen von herausragender Wichtigkeit ist, gerade der Meinung eines Fabelwesens vertrauen sollen, das ein Hirtenvolk vor 2000 Jahren in der Wüste erfunden hat, ist komisch und tragisch zugleich.

Das beste Beispiel ist die aktuelle, aus Kirchenkreisen geförderte Initiative „Fir de Choix“, die sich für den Fortbestand des Religionsunterrichts in der Schule einsetzt. Sie will, dass Kinder und Schüler weiterhin ein einseitiges Weltbild vermittelt bekommen, anstatt jungen Menschen die Möglichkeit und die Wahl zu bieten, ihren weltanschaulichen Weg durch den Vergleich verschiedener Religionen und Weltanschauungen selber denkend zu finden.

Doch auch der zumeist religiös motivierte Widerstand gegen die Homo-Ehe, gegen die Schwangerschaftsunterbrechung und gegen die Sterbehilfe zeigt, wie sehr das freie Denken hier in Form der Selbstbestimmung über das eigene Leben den selbsternannten moralischen Instanzen ein Dorn im Auge ist.


Selbst denken – was bringt uns das?

Unser Denken prägt sämtliche Lebensbereiche. Auf den ersten Blick erscheint es uns als Selbstverständlichkeit, doch historisch betrachtet hat das freie Denken einen langen Kampf hinter sich und steht selbst heute in vielen Regionen der Welt noch nicht auf der Tagesordnung.

Hier deshalb einige Beispiele, wie maßgeblich das „selber Denken“ unser Leben geprägt hat:

 

Erkenntnis:

Unser Gehirn ist zu erstaunlichen Leistungen fähig: Bereits im alten Griechenland sind Philosophen wie Anaxagoras oder Demokrit durch ihre bloße Denkkraft zur Überzeugung gelangt, dass die Welt aus winzigen Atomen zusammengesetzt sein muss – und das mehr als zwei Jahrtausende bevor die Existenz von Atomen naturwissenschaftlich bewiesen werden konnte. Denker haben herausgefunden, dass die Erde keine Scheibe ist und sich um die Sonne dreht, dass das komplexe Leben auf der Erde über Jahrmilliarden durch Evolution entstanden ist, und sie haben Menschen und Maschinen auf fremden Himmelskörpern landen lassen. Der gesamte Komplex (natur-) wissenschaftlicher Erkenntnisse setzt Denken voraus. Ohne Denken gibt es keine Erkenntnis.


Medizin:

Es ist selbstverständlich jedem erlaubt auf Wunder zu hoffen, aber im Bereich der Medizin hat uns das Denken wesentlich weiter gebracht als das Beten!


Technik:

Die heutige Gesellschaft baut auf elektrischer Energie und automatisierten Vorgängen auf, von denen beispielsweise der Computer eine herausragende menschliche Erfindung ist. Doch wir sind auch von weitaus „banaleren“ Techniken abhängig: Wenn wir Durst haben, dann strecken wir nicht die Hände zum Fenster heraus und warten auf Regen, sondern wir greifen zum Wasserhahn und vertrauen auf die Technik und Logistik, die das Wasser aus dem Hahn fließen lässt: was wiederum das Ergebnis von Generationen übergreifender Denkprozesse ist.


Demokratie:

Ein Blick in die Abendnachrichten genügt und man wird quasi täglich darüber informiert, dass Demokratie und Menschenrechte alles andere als eine Selbstverständlichkeit sind. Demokratie basiert auf freiem Denken und hat das (zumindest propagierte) Ziel, Menschen zu informierten, denkenden und mündigen Bürgern zu erziehen, damit sie selbstständige Entscheidungen treffen können.


Humor:

Auch auf den ersten Blick weniger wichtige, aber nicht weniger wertvolle Dinge wie Humor bauen auf dem freien Denken auf. Gewiss bleibt es Geschmacksache, aber der Witz dieser Karikatur setzt einen Denkprozess voraus. 


karikatur sdaoec 
Quelle Karikatur: www.libco.lu


Ausblick

Manchmal ist sogar klug das zu tun, was andere einem sagen. Oftmals lohnt es sich, auf den Erfahrungen und Denkprozessen anderer aufzubauen; aber die (von Menschenhand geschriebenen) Befehle und Gebote von imaginären Fabelwesen und deren selbst ernannten irdischen Vertretern wurden durch die gesellschaftliche Realität längst überholt.

Eigenständiges Denken bietet selbstverständlich keine Garantie, weder für sichere Erkenntnis, noch für richtige Entscheidungen, aber es ist eine notwendige Voraussetzung dafür!

P.S.: So wie der vorliegende Text von seinen Autoren selbst erdacht wurde, so hoffen wir, dass auch der Leser ihn nicht einfach übernimmt, sondern dass er darüber selber nachdenkt und sich seine eigene Meinung bildet.


„Raisonner soi-même est aussi un choix!“

Selwer denkenRéfléchir de manière autonome semble être une évidence. Les religions poursuivent cependant leurs efforts soutenus en vue de limiter la libre pensée. En effet, les enfants se voient déjà ainsi attribuer une étiquette religieuse dès leur naissance, les citoyens se voient refuser leur droit à l’autodétermination, tout cela en concordance parfaite selon le mot d’ordre autoritaire de l’Eglise catholique pour l'octave de cette année « Maacht dat, wat HIEN iech seet ! », voulant dire « Faites ce que LUI vous dit ! ».

 



Texte du clip: "Durant des millions d'années et grâce à l'évolution, le cerveau a su développer des facultés intellectuelles et des performances hors du commun. Par conséquent, utilisez-le de manière judicieuse. Raisonner soi-même est aussi un choix! Un message de AHA."

AHA est d’avis qu’il est impérieux de défendre et de promouvoir la libre pensée. Voilà pourquoi nous répondons à cette sommation rétrograde par: « Fais ce que ton cerveau te dit ! » Ce sont en effet les performances les plus étonnantes de notre cerveau qui permettent à l’homme et à la société de survire et de se développer assurant ainsi un progrès pour toute l'humanité : la médecine moderne, les technologies, les sciences naturelles, la démocratie, les droits de l’homme et la culture ne sont pas des cadeaux divins mais le résultat de réflexions autonomes des êtres humains.


La libre pensée en danger

Encore aujourd’hui la libre pensée est loin d'être acquise dans toutes les régions du monde. La devise de l’Octave 2014 « Maacht dat, wat HIEN iech seet ! » illustre que les religions essaient d’endiguer la réflexion autonome, ennemi de tout temps des courants de pensées dogmatiques. Qu’aujourd'hui, à l’ère numérique les hommes soient appelés à suivre une créature mythologique, historiquement non prouvée, qu’un peuple de bergers a inventée il y a 2000 ans, est tragicomique.

L’initiative « Fir de Choix », propagée par les milieux catholiques souvent les plus réfractaires et revendiquant le maintien de l’enseignement religieux dans l’école publique constitue un exemple récent. Les auteurs de cette initiative préfèrent transmettre aux enfants dont le discernement intellectuel est encore en phase de développement, une vision unique du monde au lieu de leur offrir la possibilité de choisir, après réflexions, leur propre conviction philosophique ou religieuse.

Par ailleurs, l’opposition farouche au mariage homosexuel, à l’avortement et à l’euthanasie en raison de convictions religieuses démontre jusqu’à quel degré le fait de penser par soi-même et le droit à l’autodétermination de chaque individu sont la bête noire des instances morales autoproclamées.


Raisonner soi-même – quelle valeur ajoutée ?

Même si cela semble être évident à première vue, d’un point de vue historique, la libre pensée a fait le parcours du combattant et est loin d’être un acquis universel.

Quelques exemples de la plus-value de la réflexion autonome :

 

Connaissances :

Notre cerveau est en mesure d’effectuer des performances étonnantes. Déjà dans l'ancienne Grèce, les philosophes Anaxagore et Democrite arrivent, grâce à la puissance de leur raisonnement, à la conclusion que le monde doit se composer d’unités minuscules, qu'ils appellent atomes (du grec a-tomos, qui ne peut être divisé) – ceci deux millénaires avant que l’existence des atomes puisse être démontrée de manière scientifique. Ce sont en outre des penseurs et scientifiques qui ont découvert que la Terre n’est pas un disque, qu’elle gravite autour du Soleil et que la vie s’est développée sur Terre selon le principe de l’Evolution. Grâce à eux, des machines et des hommes ont pu atterrir sur des corps célestes étrangers. Bref, aucune connaissance n’est possible sans réflexion.


Médecine :

Chacun est bien entendu libre d’espérer un miracle, mais dans le domaine de la médecine, la raison et notre intellect nous ont fait avancer beaucoup plus que la prière.


Technique :

La société moderne fait usage de l’électricité, de processus automatisés ou encore de cette invention humaine formidable qu’est l’ordinateur. Mais nous sommes bien souvent tributaires de techniques encore beaucoup plus banales : si nous avons soif, nous ne passons pas nos mains par la fenêtre en attendant la pluie, mais nous nous précipitons vers le robinet. Nous faisons confiance à la technologie qui fait que l’eau sort du robinet, un phénomène qui est le fruit des réflexions et de génie technique émanant de plusieurs générations.


Démocratie :

La démocratie et le respect des droits de l’homme sont loin d’être une évidence. La démocratie se fonde sur la raison autonome de ses citoyens et a en outre pour objectifs d’informer les individus et de les éduquer en tant que citoyens responsables, à même de prendre des décisions autonomes.


Humour :

A première vue peut-être moins important, cependant d’une valeur indiscutable, l’humour se fonde intrinsèquement sur la libre pensée. L’humour reste évidemment une affaire de goût, mais la pointe de cette caricature présuppose un processus de réflexion.


        karikatur sdaoec
Source caricature: www.libco.lu


En guise de conclusion….

Faire ce que les autres disent peut, dans certains cas, être très sage. Il est souvent fort utile de se référer aux expériences et réflexions d'autrui, surtout si ce dernier peut se prévaloir lui-même d'une forte expérience. Mais les ordres et commandements d’une créature mythologique et de son personnel (s'autoproclamant représentatif d'elle sur terre) sont dépassés par la réalité de notre société.

Penser de manière autonome n’est guère une garantie ni pour une connaissance absolue, ni pour les bonnes décisions, mais c’en est une condition indispensable et sine qua non !

P.S. : Dans la mesure où le présent texte a été élaboré par ses auteurs sur base de réflexions autonomes, nous espérons que le lecteur ne se ralliera pas aux conclusions sans les avoir soumises à l’examen d’une réflexion autonome !